Berufsunfähigkeitsversicherung und Bergsteigen , Klettern , Risikosport (Teil 1): je früher, desto besser


                           

Meine eigene BU-Versicherung

Als ich Anfang der 90er Jahre eine Berufsunfähigkeits-Versicherung abschloss, hatte ich kurz vorher mit dem Klettern angefangen. Bei den Fragen zu Risikosportarten machte ich entsprechende Angaben, woraufhin mir die Gesellschaft einen detaillierten Fragebogen zu meinen Bergsteiger-Aktivitäten zusandte. Die Antworten waren so, dass der Bergsport ohne weitere Einschränkung – Leistungsausschluss oder höherer Beitrag – mitversichert wurde.

Aufgrund gestiegener Einnahmen ergänzte ich meinen ersten Vertrag durch eine 2. BU-Versicherung bei einem anderen Versicherer (ich bin ein Freund von Risikostreuung auch im Versicherungsbereich). Bei dieser Gesellschaft erhielt ich zu Fragen zum Bergsport die Antwort: „Klettern ist für uns kein Risikosport“, und so war es auch hier ohne jede Einschränkung mitversichert. Diese Antwort ist heute übrigens undenkbar!

Hinweis: Zur Wichtigkeit einer Berufsunfähigkeits-Versicherung im Allgemein sage ich in diesem Beitrag nichts. Das sollte bekannt sein, und wenn nicht, fragt den/die Verbraucherschützer/in eures Vertrauens oder das Internet. Die Antwort wird immer lauten, dass die BU-Versicherung zusammen mit Krankenversicherung (die in Deutschland eh jede/r haben muss) und Haftpflichtversicherung die wichtigsten Policen sind.

Hier geht es um Frage, warum es vor allem für Leute, die einen Risikosport betreiben (z.B. Bergsteigen, Klettern) oder nicht ausschließen können, das in Zukunft mal zu machen, sinnvoll ist, eine BU-Versicherung früh abzuschließen.

Wie wäre das heute?

Wollte ich mit meinen heutigen Klettertätigkeiten und -fähigkeiten einen neuen BU-Vertrag, so ginge das nicht mehr problemlos durch. Erstens sind die Anforderungen von Seiten der Versicherer strenger geworden, bei Risikosportarten im Allgemeinen und Bergsteigen im Speziellen wird genauer hingeschaut. Zweitens klettere ich mittlerweile bevorzugt in Mehrseillängen-Routen in den Alpen, habe Hochtouren gemacht, und auch im außereuropäischen Ausland war ich unterwegs. Das alles führte dazu, dass ich mindestens mit einem Beitragszuschlag von 50 bis 100 % oder gar mit einem Leistungsausschluss rechnen müsste.

Da ich aber die BU-Versicherungen auf den Weg brachte, bevor sich meine Kletterpräferenzen im heutigen Rahmen abzeichneten, ist das alles versichert. Ohne Ausschluss, ohne höheren Beitrag. Denn es gilt – und zwar für alle Risikosportarten, nicht nur fürs Bergsteigen: Aus Sicht des Versicherers ist nur das Risiko zum Zeitpunkt der Beantragung relevant. Ist der Antrag policiert – das heißt, der Versicherungsschein ist ausgestellt – spielt die künftige Entwicklung im Sportbereich keine Rolle, es ist alles versichert.

Konkret: Wenn ich zum Zeitpunkt der Beantragung keinen Risikosport ausübe und erst später damit anfange, ist das alles versichert ohne jede Einschränkung und zum normalen Beitrag. Das gilt unabhängig davon, wie extrem ich diesen Sport später ausübe.

Einige Beispiele

Wenn ich zum Zeitpunkt der Antragstellung einen Risikosport bereits ausübe, hängt es von der Ausprägung ab, inwieweit er versicherungsfähig ist. Beispiel: Wenn ich zum Zeitpunkt des Antrags „nur“ in der Halle klettere und nicht über den 7. Grad hinaus, wird das noch ohne Einschränkung bei den meisten Gesellschaften gehen  (einige, besonders „strenge“ Versicherer machen hier bereits dicht). Wer sich aber in Mehrseillängen-Routen in den Alpen tummelt, so wie ich heute, muss mindestens mit 25 % Beitragszuschlag rechnen, eher mit Leistungsausschluss.

Wichtig auch hier: Alles, was danach (also nach der Policierung) kommt, ist versichert. Das geht so weit, dass sogar der Beruf des staatlich geprüften Berg- und Skiführers versichert wäre, wenn dieser erst später ergriffen wird. Wer diesen Beruf zum Zeitpunkt der Beantragung bereits ausübt, hat Pech gehabt: er ist dann nicht versicherbar!

Auch hier ein Beispiel: Ein Student der Physik schließt zu Beginn eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Er wird eingestuft in die beste Berufsgruppe mit dem günstigsten Beitrag. Zum Zeitpunkt der Antragstellung klettert er zwar schon, aber nur so moderat, dass es ohne Einschränkung mitversichert wird. Im Lauf der nächsten Jahre weitet er seine Bergsportaktivitäten aus, macht schließlich die Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer und übt diesen Beruf dann auch aus. Das Tolle: Da sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung an den ausgeübten Beruf anpasst, ist er als Bergführer versichert zum Preis eines Physikers!

Ausblick

Achtung: Das bisher Gesagte gilt für die ursprünglich abgesicherte BU-Rente. Was aber ist, wenn ich nach einiger Zeit – z.B. weil mein Einkommen gestiegen ist – die BU-Rente erhöhen will und ich mittlerweile mit einem Risikosport begonnen habe? Wird dann für die zusätzliche BU-Absicherung (nicht für die ursprüngliche, da bleibt ja alles beim Alten) wieder eine Risikoprüfung durchgeführt, und ich muss nun den Risikosport angeben?

Dieses wichtige Thema wird in einem der nächsten Beiträge behandelt, für heute soll´s genügen.

Hier gibt es viele weitere interessante Beiträge und Wissenwertes rund um das Thema Berufsunfähigkeit:

Finanzteam26

Und hier kann ein Termin bei mir oder meinen Kolleg*innen vom Finanzteam26 gebucht werden.

Hier die Links zu früheren Beiträgen zum Thema „Wichtige Versicherungen für Bergsteiger*innen:

Klettern ist die Hölle

Versicherungen für Bergsteiger*innen

Versicherungen für Bergsteiger*innen: Der (!) ASS

Versicherungen für Bergsteiger*innen: Auslandsreise-Krankenversicherung

Passt gut auf euch auf in den Bergen und sonstwo,

Herzliche Grüße
Jürgen Puderbach

 

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