Warum eine Unfallversicherung sinnvoll für Bergsteiger*innen ist
                        
Eine private Unfallversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Das gilt insbesondere für Menschen, die einen Risikosport betreiben, also auch Bergsportler, Kletterer usw. Thema dieses Blogbeitrags daher: Warum eine Unfallversicherung sinnvoll für Bergsteiger*innen ist.
Ich gehe darin auf die wichtigsten Aspekte einer Unfallversicherung speziell für Bergsportler ein. Eine noch ausführlichere Darstellung findest Du auf der Seite vom Finanzteam26. Ich gehöre zu diesem Team und schreibe auch für diese Homepage Blogbeiträge. Am Ende findest du einen Link zu einem weiterführenden Beitrag zu Unfallversicherungen.
Das Wichtigste im Ãœberblick
- Was genau ist eine Unfallversicherung?
- Welche Leistungen erbringt eine Unfallversicherung?
- Warum eine Unfallversicherung für Bergsportler sinnvoll ist
- Worauf achten bei der Auswahl des Tarifs?
- Wieviel kostet eine Unfallversicherung?
Welche Leistungen erbringt eine Unfallversicherung?
Invaliditätsleistung
Eine Invaliditätsleistung infolge eines Unfalls ist eine Geldsumme, die von der Unfallversicherung gezahlt wird, wenn du infolge eines Unfalls eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung erleidest.
Der Grad der Invalidität bestimmt dabei die Höhe der Entschädigung. Die Versicherungsverträge legen genau fest, unter welchen Bedingungen eine Invalidität anerkannt wird und wie die Leistung bemessen und ausgezahlt wird.
Wobei die spezifischen Konditionen, einschließlich etwaiger Wartezeiten und Ausschlüsse, variieren.
Die Feststellung der Invalidität findet nach einer definierten Wartezeit statt, um den Heilungsprozess zu berücksichtigen und eine dauerhafte Beeinträchtigung zuverlässig bewerten zu können.
Die Invaliditätsleistung kann entweder als Einmalzahlung oder in Form von regelmäßigen Rentenzahlungen erfolgen, je nach Schweregrad der Beeinträchtigung und den Versicherungsbedingungen.
Bestimmte Bedingungen oder Ausschlüsse, wie Verletzungen unter Alkoholeinfluss oder absichtlich herbeigeführte Schäden, können die Leistung beeinflussen.
Unfall-Krankenhaustagegeld
Hier handelt es sich um einen optionalen Zusatzbaustein zur Invaliditätsabsicherung.
Für die stationäre Behandlung eines Unfalls wird für jeden Tag des Krankenhausaufenthaltes die vereinbarte Tagesgeldhöhe gezahlt.
Diese Leistung erfolgt auch bei einer nur vorübergehenden Beeinträchtigung durch einen Unfall. Also nicht nur bei einer dauerhaften Beeinträchtigung (= Invalidität).
Beispiel: Bei einem Vorstiegssturz beim Klettern zieht sich eine Climberin einen Bänderriss am Fuß zu. Die OP erfordert einen Krankenhausaufenthalt von mehreren Tagen. Nach einiger Zeit ist alles verheilt, es bleibt kein Folgeschaden. Für die Tage im Krankenhaus wird Unfall-Krankenhaustagegeld gezahlt wird.
Genesungsgeld
Auch hierbei handelt es sich um einen optionalen Zusatzbaustein zur Invaliditätsabsicherung.
Das Genesungsgeld greift nach dem Krankenhausaufenthalt. Es wird in Höhe des vereinbarten Tagessatzes für die gleiche Anzahl von Tagen gezahlt, für die Krankentagegeld bezogen wurde. Auch hier entfällt die Voraussetzung, dass es sich um einen dauerhaften Schaden handelt.
Weitere Optionen
Es gibt zahlreiche weitere optionale Zusatzbausteine, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Zum Beispiel Leistungen für den Todesfall (aufgrund eines Unfalls, nicht Krankheit), Übergangsleistung usw. Nähere Informationen hierzu findest du im erwähnten ausführlichen Blogbeitrag (Link am Ende dieses Artikels).
Warum eine Unfallversicherung für Bergsportler sinnvoll ist
Dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist (nicht nur für Bergsportler, sondern für alle, deren Einkommen auf ihrer Arbeitskraft beruht), habe ich mehrfach beschrieben.
Diese leistet im Fall des Falles eine monatliche Rentenzahlung, mit der der Lebensunterhalt bestritten werden kann.
Warum jetzt als Ergänzung eine Unfallversicherung?
Weil es bei einer dauerhaften und massiven Beeinträchtigung nach einem Unfall sein kann, dass man seine Lebensumstände neu gestalten muss.
Beispiel Querschnittslähmung: Vielleicht muss die Wohnung behindertengerecht umgebaut werden. Und es soll nicht nur das Standardmodell eines Rollstuhls sein (den bezahlt die Krankenkasse), sondern eine High-Tech-Variante mit vielen Möglichkeiten, das Leben so gut wie technisch möglich zu vereinfachen. Solch ein Hilfsmittel kann 30.000 € kosten, und das zahlt die gesetzliche Krankenkasse nicht.
Und hier kommt jetzt die Unfallversicherung ins Spiel. Vorausgesetzt, sie wurde mit einer ausreichend hohen Versicherungssumme abgeschlossen, können solche Anschaffungen von der Entschädigungsleistung locker bezahlt werden.
Bergsportler*innen haben aufgrund ihrer Leidenschaft ein höheres Risiko, einen Unfall zu erleiden, als Nichtbergsteiger. Daher empfehle ich sie allen, die eine Risikosportart betreiben. Aber auch für Nichtsporttreibende ist sie sinnvoll, denn ein Unfall kann immer und überall passieren.
Aktuelles Beispiel aus meinem Kletterer-Umfeld: ein Tourenführer-Kollege brach sich bei einem Unfall im November 2024 einen Lendenwirbel. Er fängt jetzt (Februar 2025) wieder an zu arbeiten und so langsam mit leichten sportlichen Betätigungen. Skitouren sind in dieser Saison wohl nicht mehr drin. Und wie ist der Unfall passiert? Nicht etwa beim Bergsteigen, sondern „bei einem blöden Sturz daheim“.
Worauf achten bei der Auswahl des Tarifs?
Ich empfehle vor allem, das Risiko der Invalidität – also das einer dauerhaften Beeinträchtigung – mit einer ausreichend hohen Einmal-Versicherungssumme abzudecken. In Zahlen: 100.000 € mit einer Progression von 350 %, besser 500 %. Was eine Progression ist, findest du in den erwähnten ausführlichen Beiträgen (Links am Ende).
Manche Versicherer stellen im Antrag einige Fragen zu Vorerkrankungen, andere nicht. Je nach der eigenen Gesundheitshistorie kann es also sinnvoll sein, einen zu wählen, der nicht danach fragt.
Darüber hinaus sollten die Sportarten, die du betreibst, nicht ausgeschlossen sein vom Versicherungsschutz. Weitere Optionen sind meiner Meinung nach nicht notwendig, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Falls nicht, macht die Unfallrente durchaus Sinn. Und natürlich können auch die erwähnten Zusatzbausteine individuell sinnvoll sein, das hängt von der persönlichen Situation ab.
Wieviel kostet eine Unfallversicherung?
Das hängt von folgenden Faktoren ab:
- Beruf
- Versicherungssumme
- Gliedertaxe (siehe ausführlichen Blogbeitrag, Link unten)
- Progression (dito)
- Unfallrente (falls vereinbart)
- Zusatzoptionen (Krankenhaustagegeld, Genesungsgeld usw.)
Beispiel für eine Person, die einen kaufmännischen Beruf ausübt: Versicherungssumme 100.000 €, Progression 500 %, keine weiteren Zusatzbausteine: Jahresprämie rund 80 €.
Hier der Link zu dem noch ausführlicheren Blogbeitrag auf der Homepage des Finanzteam26:
Versicherung gegen Sportunfälle
Bei Fragen zum Thema kannst du gerne auf mich zukommen.
Hier kostenfreien und unverbindlichen (Online-) Termin vereinbaren
Und hier Links zu Beiträgen zum Thema PKV:
Beiträge zum Thema Private Krankenversicherung
Herzliche Grüße
Jürgen Puderbach – Der Klettermakler®
Experte für Private Krankenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung
PS: Du bist Beamter / Beamtin oder willst es werden? Dann empfehle ich dir noch die Blogbeiträge:
Krankenversicherung für Beamte und Beamtinnen
PKV-Beiträge im Alter – 5 Gründe, warum das für Beamte und Beamtinnen kein Thema ist
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